Baudissin

Baudissin
Baudissin,
 
obersächsisches Adelsgeschlecht, wohl aus wettinischer Ministerialität hervorgegangen, seit 1326 bezeugt, 1741 in den Reichsgrafenstand erhoben; seit Ende des 18. Jahrhunderts in den beiden Linien Knoop und Rantzau in Holstein geteilt. Bedeutende Vertreter:
 
 1) Wolf Heinrich Graf von, * Kopenhagen 30. 1. 1789, ✝ Dresden 4. 4. 1878; lebte seit 1827 in Dresden, Freund von L. Tieck und dessen Tochter Dorothea, mit der er 13 Dramen Shakespeares für die Schlegel-Tiecksche Ausgabe übersetzte. Er übertrug außerdem weitere Stücke aus dem Englischen (B. Jonson), dem Französischen (Molière) und dem Italienischen (C. Gozzi, C. Goldoni).
 
 2) Wolf Stefan Traugott Graf von, Generalleutnant a. D., * Trier 8. 5. 1907, ✝ Hamburg 5. 6. 1993; gehörte 1926-35 mit einer zweijährigen Unterbrechung der Reichswehr, anschließend der Wehrmacht an; leitete seit Mai 1951 in der Dienststelle Blank, dann im Bundesministerium der Verteidigung bis Juli 1958 die Unterabteilung »Innere Führung«. Baudissin prägte in diesen Jahren den Begriff »Staatsbürger in Uniform« und gestaltete im Wesentlichen das Konzept der Inneren Führung. 1963-67 war Baudissin in hohen Kommandeurs- und Stabsfunktionen der NATO tätig; 1968 übernahm er eine Lehrtätigkeit an der Universität Hamburg, 1971-84 war er Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik.
 
Werke: Soldat für den Frieden - Entwürfe für eine zeitgemäße Bundeswehr (1969); Entspannung ohne Frieden (1977); Der Frieden ist der Ernstfall (1977); Nie wieder Sieg (1982).

Universal-Lexikon. 2012.

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